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Motivationsmindset: Nicht eine Grenze und jenseits das Ziel, sondern ein Weg!

Aktualisiert: 30. Jan. 2023

Wie merkst du, dass du dir schon wieder einmal ein zu hohes Ziel gesteckt hast?


Ja, klar! Eine Woche später, wenn du merkst, dass du noch immer nicht damit begonnen hast!

Aber wieso hast du noch nicht damit begonnen?



Und lässt sich ein zu hohes Ziel schon früher feststellen als eine Woche nach dem Entschluss, es zu verfolgen?

Ich sage: Ja!

Ich zum Beispiel nehme mir seit einigen Jahren vor, jeden Morgen Sport zu treiben. Das wäre echt cool! Ich würde nicht nur gesundheitlich profitieren, nein, es wäre auch gut für die Figur und auch die Statur. Und natürlich auch das Körpergefühl, ja sogar das Lebensgefühl!

Nicht wahr? Das sagen wir uns doch alle und dann schaffen wir's doch nicht, wenn wir es umsetzen wollen…

Frustierend.

Und da liegt ja eigentlich schon der Hase im Pfeffer: Frust und Unlust sind nicht dafür bekannt, die Motivation zu steigern. Was hilft also? - Erfolgsmomente und ein gutes Gefühl dabei!

Der Teufel steckt bekanntlich im Detail und auch hier geht es nicht nur darum, dass man Sport treibt, sondern wie!

Wenn ich mich morgens aus dem Bett prügle und mich zwinge, diese blöden Liegestütze oder was auch immer zu machen, dann will ich natürlich nur zurück ins kuschelige Bett oder zumindest gleich unter die warme Dusche.

Für mich waren im Turnunterricht die Dehn- und Gymnastikübungen immer eine Zeitverschwendung und eine Art Zirkus, die mir nie eingeleuchtet hatte. Nun gut, ich spürte dort auch nicht meinen Körper von innen und wie sich einige Partien anspannen und dehnen. Nein, ich sah meinen Körper von aussen, wie durch die Augen der Lehrerin, und bewegte ihn grob und mechanisch, wie ein Roboter, und stellte auch meine körpereigenen Empfindungen ab und tat einfach so als ob. Alles irgendwie verspannt und nicht so ganz da. Merkwürdig.

Wache ich heute auf, fühle ich mich etwas zerdrückt und verknittert. Mit kleinen Bewegungen, Dehnungen, Sprüngen usw. könnte ich meinen Körper wieder etwas mobilisieren. Da würde es eben wirklich helfen, tief hineinzuspüren in die verschlafenen Muskeln und die halb-durchbluteten Gliedmassen. Gemächlich und angemessen fest, wie eine Massage von innen, sollte man dann seinen Körper aufwecken, nicht aber in brachialen Zügen Bewegungen forcieren oder direkt Hochleistungen fordern!

Das ist nicht toll, das wissen wir alle. Dem normalen Menschen bekommen spartanische Trainings einfach nicht.


Ich hatte mir wie gesagt schon lange das Ziel gesetzt, einmal wirklich jeden Morgen mich zu bewegen. Und das freiwillig und mit guter Laune, als positive Gewohnheit. Doch Gewohnheiten ändern sich nicht gerne. Deswegen heissen sie ja Gewohnheiten. Was sollte man also tun, um seine Gewohnheiten nachhaltig zu ändern? Sollte man sich einen Monat lang mit zusammengebissenen Zähnen zwingen, sich forcieren, dann einen kompensatorischen Stolz entwickeln, sich bis ans Ende des Monats anstrengen, dann faul werden, sagen: “Ich habe ja mein Ziel erreicht.", dann wieder weniger machen und drei Wochen später höchstens einmal die Woche sich bewegen? - Eher nicht.

Wachstum ist manchmal total langsam: Nicht jeder wächst 1m am Tag wie dieser eine Bambus, der unvorstellbar schnell in die Höhe schiesst. Oft hilft es, wenn wir uns nicht an einem unerreichbaren Ziel die Zähne ausbeissen, sondern uns nur von gestern auf heute und von heute auf morgen vergleichen. Damit nehmen wir uns den Druck weg, gleich dieses schwierige Ziel erreichen zu müssen und kommen dafür gleich in eine gute Stimmung und einen kleinen Erfolgsmoment.

Das Schlüsselwort heisst: Tendenz!

Habe ich heute Morgen z. B. Sport gemacht, habe ich mein Tagessoll erreicht. Heute ist also ein guter Tag in der Statistik. Ziel erreicht! Yess! Das heisst, im Vergleich zu gestern habe ich es geschafft. Die Tendenz steigt.


Wenn ich mich jetzt fragen würde: "Habe ich denn am Montag und Dienstag auch schon Sport gemacht?" Dann wäre die Antwort "nein". Diese Woche ist also schon mal futsch. Wieso dann diese Woche überhaupt noch versuchen? Dann fange ich einfach nächsten Montag wieder an, zu zählen…

Das bringt einen nicht weit! Du hast heute Sport gemacht - ein Anlass zu Freude! Ein Erfolg! Doch was tust du, wenn du dir dann diese Fragen stellst? Du sabotierst dich selbst. Denn wenn du etwas erreicht hast und dann aber mit diesem Vergleich aus deinem Erfolg einen Misserfolg machst, dann stürzt der Flieger deiner Motivation gleich nach dem Start wieder ab! Und nicht, weil du etwas Schlechtes gemacht hast. Du hast auch nichts Falsches gemacht … ausser diesem Gedankenschritt!

Wie kann ich jetzt aber Frust umgehen und einfach wie verrückt dabeibleiben?

Es gibt zwei Arten von Menschen: Die, die ein hohes Ziel sehen und kapitulieren und die, die ein hohes Ziel sehen und zu üben beginnen.

Beide sind aber anfangs gleicht weit: sie könnten das Ziel dann und dort nicht erreichen. Aber nach einiger Zeit ist der Erste immer noch gleich weit und der Zweite kommt schon fast heran.

Bevor wir uns selbst beschämt angucken und sagen: "Ja, du hast es ja gewusst. Du bist halt auch wie der Erste!"

Schauen wir uns lieber an, wie wir überhaupt zum Ersten werden können:

Meiner Meinung nach entsteht im Kopf des Ersten ein Bild, das ihm die Motivation raubt. Vor Augen hat der Erste das Ziel. Es steht weit in der Ferne und davor eine Grenze. Das Ziel steht jenseits der Grenze. Und diese verschwindet nur, wenn man gut genug ist, also wenn man so ist, wie es das Ziel verlangt. Man müsste also schon jeden Morgen Sport machen, dann hätte man das Ziel erreicht. Dann schauen die Leute auf sich selbst zurück, stellen fest, dass sie genau das eben nicht tun und das heisst, sie sind nicht gut genug.

Das gibt einem schon mal den ersten Schlag: Du bist nicht gut genug.

Das fühlt sich nicht gut an. Man möchte so schnell wie möglich besser werden, gut genug sein. Doch das geht nicht. Denn man sollte es ja schon sein. Man kommt nicht zum Ziel, es ist jenseits.

Merkt ihr, wie klein und verfahren dieser Geistesmoment ist? Der Selbstwert hängt sich völlig an dieser Situation auf und man möchte das Unmögliche schaffen um jeden Preis. Doch es ist jenseits.


Dann der nächste Denkfehler, den wir an dem Punkt gar nicht mehr registrieren: "Ich schaffe es jetzt nicht, also schaffe ich es nie!"

Wir alle wissen, dass dieser Gedanke falsch ist, weil man ja trainieren kann. Aber trotzdem scheint es in diesem Moment so logisch. Was tun wir also? - Mindset transformieren!

Das Bild eines fernen Ziels, das jenseitig hinter der Grenze des Möglichen steht, hilft uns nicht weiter. Es blockiert uns und sabotiert unser eigentliches Unterfangen. Was war das denn nochmal? - Ach ja! Ich wollte jeden Morgen Sport machen!

Verwischen wir also dieses Bild mit dem jenseitigen Ziel und machen wir es praktikabler!

Beispiel: Wenn ich auf eine Wanderung gehe, schaue ich auch nicht auf die Karte, suche den Zielort und verzweifle, weil ich mich noch nicht dort befinde. Sogar, wenn ich auf dem Weg bin und es noch mindestens 4 Stunden dauert, bis ich ankomme, verzweifle ich auch nicht, nur weil ich noch nicht da bin. Es gehört alles dazu. Schritt um Schritt. Dann auch mal Pause, Imbiss essen, Landschaft geniessen, tief einatmen und etwas Trinken. Dann ein paar Fotos schiessen, ein Biss


chen quatschen und dann nochmal die Schnürsenkel anziehen und weiter geht's!

Das ist der Schlüssel! Der "Wanderweg"! Wir müssen uns einen Weg vorstellen. Unter Umständen einen sehr langen Weg! Aber auf jeden Fall einen Weg!

Dann machst du Schrittchen, Schrittchen, dann eine Pause, dann einen Schritt und noch zwei und dann wartest du kurz, trinkst einen Schluck und schon marschierst du beinahe unaufhaltsam!

So bleibst du fokussiert. Das Ziel bleibt unverändert vor dir. Es kommt langsam näher und du läufst beständig. Und das Beste: Der Weg ist sichtbar und genau vor deinen Füssen. Du weisst also, was du tun musst. Du kannst dich einsetzen, deine Energie kanalisieren. Und jedes Mal kommst du voran auf dem Weg. Du bist vielleicht noch nicht da, aber schon näher, und näher und noch etwas näher. Das motiviert, nicht wahr?



Kannst du dir jetzt noch vorstellen, dich zu sabotieren, weil du dich vorher nicht bewegt hast?

Nein, oder? Du musstest ja auch etwas trinken oder verschnaufen, oder sonst etwas tun. Ist ja auch egal!

Du kannst ja einfach weiterlaufen auf dem Weg. Was kümmert dich der Scheiss von gestern?

Das ist die richtige Einstellung!

Nochmal in Kürze:

Siehst du dein Ziel, dann siehst du auch einen Weg zu ihm. Dann weisst du auch, wohin du dich bewegen musst. Bleib fokussiert auf das Ziel und bewege dich so weit darauf zu, wie du kannst. Du kommst stetig vorwärts. Mal schneller, mal weniger, aber du kommst immer vorwärts! Immer ein neuer Erfolg! Immer ein gutes Gefühl:)

Viel Spass!


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